Zahnprobleme?

Hat ihr Pferd Probleme in der Futterverwertung und leidet zum Beispiel unter wiederholten Koliken, Schlundverstopfungen oder Abmagerung? Gibt es Probleme mit der Rittigkeit (etwa gegen das Gebiß gehen, Stellungsschwierigkeiten, Zungenfehler und Verspannungen)? Die Ursache dieser Probleme liegt oft im Pferdemaul – genauer gesagt: bei den Zähnen. Eine gezielte Untersuchung und Behandlung kann hier Abhilfe schaffen.

Wie es die Evolution vorgesehen hat

Das Pferdegebiss ist darauf ausgelegt, bis zu 18 Stunden am Tag gleichmäßig rohfaserreiche und energiearme Steppengräser zu zermahlen. Dabei nutzen sich sowohl Schneide- als auch Backenzähne in bestimmtem Maße ab. Um diesen Abrieb auszugleichen, schieben sich die Zähne pro Jahr um etwa zwei Millimeter aus ihrem sogenannten Zahnfach im Kieferknochen weiter hinaus.

Warum gibt es Probleme mit den Zähnen?

Unsere heutigen Haltungs- und Fütterungsbedingungen mit vorgelegtem Heu oder Silage, weichem Weidegras und oftmals einem hohen Anteil an Kraftfutter begünstigen einen ungleichmäßigen Abrieb der Zähne. Vor allem an den Schneidezähnen findet im Verhältnis zu den Backenzähnen ein geringerer Abrieb statt. Das ausbalancierte System zwischen Schneide- und Backenzähnen kommt aus dem Gleichgewicht. Die Folgen können unter anderem sein:

  • Schmerzhafte Kantenbildung an den Backenzähnen ("Haken")
  • Veränderungen der gesamten Schneidezahnreihe durch überlange Schneidezähne
  • Fehlabnutzungen von Zähnen
  • vermehrte Zahnsteinbildung (v.a. an den Hengstzähnen)
  • Zahnfleischentzündungen
  • Zahnfleischschwund (v.a. an den Schneidezähnen)
  • Schiefstellungen

All das muss nicht sein – hier kann Ihrem Pferd mit gezielter Behandlung geholfen werden.

Was kann auf Zahnprobleme hindeuten?

Hinweise auf Zahnprobleme sind neben Rittigkeitsproblemen beispielsweise auch das Verschieben der Kiefer bei schief gehaltenem Kopf – besonders beim Verfüttern von Leckerlis oder bei Kraftfuttergaben –, plötzlich veränderte Vorlieben in der Futterauswahl, vermehrtes Speicheln, Maulgeruch oder verlängerte Fresszeiten. Im Zweifel fragen Sie mich – ich berate Sie gerne.

Was kann ich vorbeugend tun?

Wie beim Menschen auch, ist die Prävention die beste Garantie für gesunde Zähne. Es empfiehlt sich daher, spätestens ab einem Alter von 2,5 Jahren halbjährlich eine Kontrolluntersuchung durchführen zu lassen. Ab einem Alter von 4-5 Jahren reicht in der Regel eine jährliche Untersuchung und gegebenenfalls Behandlung aus. Mit fortschreitendem Alter und auch bei z.B. bei koppenden Pferden oder angeborenen Fehlstellungen können im jeweiligen Fall andere Untersuchungsabstände sinnvoll sein.

Tierärztliche Praxis für Pferdezahnbehandlungen · Dr. med. vet. Sabine Wrage · St. Joost 2 · 21772 Stinstedt · Telefon: 01 51 - 54 74 44 33 · Mail: praxis@pferdezaehne.com